Du musst nicht auf dem Land leben, um dein eigenes Obst und Gemüse anzubauen, um Selbstversorger zu werden: Diese Selbstversorgungstipps funktionieren auch in der Stadt, manchmal sogar ohne Balkon.
Selbstversorgung macht Spaß, du lernst viel und der Salat, den du gepflanzt hast, oder die Tomaten, die du gegossen hast, schmecken einfach besser, wahrscheinlich weil du dir die Mühe gemacht hast. Du musst dich nicht komplett selbst versorgen, denn das wäre schwierig und zeitaufwändig. Auch wenn du ein bisschen alleine aufwächst, wirst du ein Stück Unabhängigkeit gewinnen.
Diese 8 Tipps helfen dir, Selbstversorger zu werden
Die Prinzipien der Selbstversorgung: Baue dein eigenes Gemüse an.
Säe Radieschen, baue Salat an oder pflanze Tomaten: Viele Dinge werden auf dem Balkon in Töpfen, Schalen und Containern angebaut. Wenn du einen kleinen Garten anlegen willst, kannst du mit einem Balkongarten beginnen. Schau dir unsere Fotogalerie an, wie du Gemüse ohne Garten anbauen kannst.
Du kannst dein essbares Gemüse auch auf eine Fensterbank oder in ein Gemüsebeet verlegen und es selbst anbauen. Und ja, du kannst auch zu Hause Gemüse anbauen.
Du brauchst mehr Platz als nur eine Fensterbank oder einen Balkon? Es gibt viele Möglichkeiten, zumindest ein bisschen Selbstversorgung in dein Leben zu bringen und dein eigenes Obst und Gemüse anzubauen: Stadtgärten, Gemeinschaftsgärten oder solidarische Landwirtschaft sind nur drei Möglichkeiten, frisches Gemüse anzubauen, ohne einen Garten zu haben.
Gärtnern in der Stadt: Gemeinschaftsgärten, Selbstversorgung
Wohin mit der ganzen Ernte? Dieses „Problem“ kennen viele Menschen, die selbst große Mengen an Pflanzen anbauen. Erdbeeren können zu Marmelade verarbeitet werden, Äpfel lassen sich länger lagern und deine Freunde werden das selbst angebaute Obst und Gemüse bestimmt lieben.
Auf relativ kleinem Raum kannst du mehr als nur Salat, Tomaten und Kartoffeln anbauen: Du kannst auch Obst auf deinem Balkon oder deiner Terrasse anbauen. Du wirst dabei nicht völlig autark sein. Je nachdem, wie viel Platz du hast, wie kreativ du bist und wie viel Geduld du hast, kannst du Äpfel, Erdbeeren oder sogar Pfirsiche ernten.Wenn du mehr Obst hast, als du verwenden kannst, kannst du es einmachen, indem du Marmelade oder Sirup herstellst.
Züchte Sprossen
Auch wenn du keinen Garten oder Balkon hast, kannst du mit einer Minipflanze anfangen, wie z.B. selbst gezogenem Rosenkohl. Knackige Alfalfa, Linsen, Radieschen und Mungobohnensprossen sind hochwertige Lebensmittel, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind. Besonders im Winter, wenn Obst und Gemüse der Saison knapp sind, bereichern Sprossen unseren Speiseplan.
Finde heraus, wie einfach es ist, Sprossen anzubauen und wie du dich zumindest ein bisschen selbst versorgen kannst.


Noch einfacher ist es übrigens, wenn du deine eigene Brunnenkresse anbaust. Alles, was du brauchst, ist eine Tüte mit Bio-Wasserkressesamen, einen flachen Topf, Erde oder Baumwolle und tägliches Gießen. Fülle den Topf mit Erde oder Baumwolle, befeuchte ihn und streue die Brunnenkressesamen aus. Vergiss nicht, den Topf jeden Tag zu wässern. Nach fünf bis sieben Tagen kannst du frische Brunnenkresse ernten. Sie schmeckt auch in Salaten oder auf Brot.
Vorratshaltung – Selbstversorgungsgrad: Fortgeschritten
Zur Selbstversorgung gehört auch zu wissen, wie man Lebensmittel lagert: Das ist gar nicht so schwer. Fermentieren, Einmachen, Einlegen und Trocknen waren früher kulinarische Fertigkeiten. Glücklicherweise erlernen viele Menschen diese Fertigkeiten heute wieder.
Hier ist ein Überblick:
- Einmachen: eignet sich besonders für die Konservierung von frischem Obst und Gemüse und ist eine einfache Methode, um saisonale Produkte lange haltbar zu machen.
- Einlegen: Das ist die Konservierung von Lebensmitteln in einer Flüssigkeit mit Essig, Öl oder Alkohol. Es eignet sich gut für die meisten Früchte, Kräuter und Gemüse.
- Trocknen: Dies ist eine der ältesten und einfachsten Methoden, Lebensmittel zu konservieren. Sie eignet sich besonders für Obst, Gemüse, Kräuter, Samen, Nüsse, Fisch und Fleisch.
- Fermentieren: Die Umwandlung von Substanzen durch Bakterien, Schimmelpilze oder Enzyme. Bei diesem Prozess entstehen Gase, Alkohol und Säuren, die Lebensmittel haltbar machen.
Sammle Wildkräuter, Pilze und Früchte.
Wenn du dich selbst versorgen willst, kannst du zusätzlich zu deinem eigenen Obst und Gemüse auch wilde Lebensmittel ernten. Wildkräuter sind ein Klassiker; wenn du weißt, wie man sie verwendet, kannst du sie überall in der Stadt finden. Wir empfehlen dir jedoch, zuerst einen Kurs zu besuchen, damit du die guten und schmackhaften Kräuter erkennen kannst. Hier sind 10 Kräuter, die du essen kannst, um dich zu inspirieren.
Neben vielen Kräutern kannst du in Deutschland auch verschiedene Wildfrüchte wie Brombeeren, Holunderbeeren und Birnen pflücken.
Zu guter Letzt ist das Pilzesammeln im Herbst eine tolle Möglichkeit, wenn du dich in der Gegend auskennst. Am Anfang ist es nicht leicht, die verschiedenen Arten zu erkennen. Am besten ist es, wenn du von einem erfahrenen Pilzsammler begleitet wirst. Geführte Pilztouren sind sehr nützlich und können oft über die Volkshochschulen gebucht werden. Auch der NABU bietet solche Touren in vielen Regionen an.
Alternativ lassen sich Pilze auch gut durch Trocknen oder Einfrieren konservieren.
Die Früchte der öffentlichen Obstbäume nutzen
Eine weitere Möglichkeit zur Selbstversorgung: Nutze die öffentlichen Obstbäume in deiner Gegend und ernte Äpfel, Birnen oder Kirschen für deinen nächsten Topf. Auf diese Weise schützt du nicht nur dein wertvolles Obst vor dem Verderben, sondern hilfst dir auch selbst.
Du findest Obstbäume, Sträucher, Nüsse und Kräuter, die du in die Mundraub-Karte eintragen kannst.
Seit 2009 kümmert sich Mundraub um die Pflege von Obstbäumen und pflanzt neue Bäume in Deutschland. Seine Vision: mehr essbare Stadtlandschaften. Mundraub organisiert auch Ernte-, Pflanz- und Pflegeaktionen und bietet geführte Touren für Selbstständige an.
Mach dein eigenes Brot
Natürlich trägst du streng genommen nur indirekt zur Selbstversorgung bei, zumindest bis du dein eigenes Getreide und Malzmehl herstellst. Aber wenn du regelmäßig Brot backst, bist du nicht nur autarker, sondern es macht auch noch Spaß.
Die meisten Brotrezepte im Lebensmittelladen enthalten Hefe. Vor allem das Sauerteigbacken ist eine uralte Kunst des natürlichen Backens: keine Hefe, keine künstlichen Zutaten oder Emulgatoren. Du musst zuerst die Hefe zubereiten, die die Grundlage des Brotes ist. Du kannst Sauerteig im Internet bestellen oder deine Freunde und Bekannten bitten, dir welchen zu geben.
Integriere Selbstversorger in dein tägliches Leben
Wie du siehst, muss Selbstfürsorge nicht bedeuten, auf dem Land zu leben und nichts anderes als Gartenarbeit zu machen. Mit ein paar kleinen Schritten kannst du zumindest ein bisschen mehr Selbstfürsorge in dein tägliches Leben integrieren. Überlege dir, was du kaufst: Brauche ich es wirklich oder kann ich es nicht selbst machen? Du brauchst zum Beispiel keine Brunnenkresse mehr zu kaufen, ein kleiner Kräutergarten auf deinem Balkon erspart dir den Kräuterkauf im Supermarkt und du kannst aus selbst angebautem Kürbis oder Squash eine leckere vegane Creme herstellen.